Marion Alexandra Heitmann
 
 


2024


löwenbändiger zwischen den sonnenblumen
Öl auf Leinwand, 70 x 100, gerahmt


 

 was gab den ausschlag, denken oder tat

Öl auf Leinwand, 40 x 40, gerahmt

 


erinnerungen an längst verkannte beschwerden
Öl auf Leinwand, 50 x 70, gerahmt


hinter vorgehaltener hand, streng duftendes blau
Acryl auf Leinwand, 100 x 100, gerahmt



2023

lärmend, kreischend wie brutkolonien
Acryl auf Leinwand, 100 x 100


 

mit dem krähengeleit wandern
Triptychon, Öl auf Leinwand, 30 x 30, gerahmt

 





 

boote, vertieft in ihr selbstgespräch
Öl auf Leinwand, 60 x 60, gerahmt 

 



2023

 
ohne titel

Öl auf Leinwand, 2000 x 3000


2020


 immer dann wenn I

Acryl auf Leinwand, 100 x 100, gerahmt

  

Acryl auf Leinwand, 3 Bilder  30

 

   immer dann wenn V

 Öl auf Leinwand, 50x50


 Life as usual 

Öl auf Leinwand, 100 x 70


                                        


warum?
Öl auf Leinwand, 40x40


send in the clowns

Acryl auf Leinwand, 50x50


                   

katharina

Öl auf Leinwand, 20x60, gerahmt



  

manchmal schön

Acryl auf Leinwand, 70 x 70


2019



           immer dann wenn II        

Öl auf Leinwand, 30 x 30, gerahmt


 

immer dann wenn I

Öl auf Leinwand, 30 x 30, gerahmt




wetter IV

Öl auf Leinwand, 70 x 100, gerahmt


wenn man muss II

Öl auf Leinwand, 100 x 100

 


2018         


Nippon

Acryl auf Leinwand, 120 x 150



 wenn man muss I

Acryl auf Leinwand, 100 x 100


  immer dannn wenn IV

Acryl auf Leinwand, 100 x 130



immer dann wenn III

Öl auf Leinwand, 70 x 100



 

heiterwang

Öl auf Leinwand, 70 x 100

 


2017

 

WETTER III

Überrascht von Rosa! Und Oh-dass-dieser-Frohsinn-so-freiliegen-darf! So sind zum ersten Mal die Wege deutlich ausgestellt, die immer gleichen Wege, ohne Scheu und ohne Gefahr, und alles ist ungetrübt Erlaubnis, Wildfang, fein justiertes Gespür. Und Kirschblüten fliegen einem um die Ohren! Verwirbeln innen und außen zu einem völlig neu verkopften Tier. (Reinigen!) Solch ein Regenspaziergang! Und mit einem Mal ist’s, als könnten Blüten sich balgen, als lüde der Regen die Sonne zum Spiel. So stürzen zwei Wellen ineinander (Darauf tänzeln.... jetzt, jetzt, jetzt!). So will die Leinwand der Landschaft Segeltuch sein –


   Acryl auf Leinwand, 60 x 60




WETTER II

Anders als in den anderen beiden WETTERBILDERN scheint der Ton in diesem gedämpft; eine Schneekugel ist kein Vehikel des unmittelbaren Eindrucks. Glimmend konserviert sie die ruhige Mitte, das schöne Gefühl, drinnen zu sein, wenn im Frühjahr noch einmal der Schnee fällt und draußen so viel und so viel Widersprüchliches passiert. Eingesponnen in einen Kokon aus allen Gegenteilen des Ausgesetztseins sitzt die Empfindung hier tief im Mohair. Denk Dir nur: Im Auge des Sturms eine Angora-Decke, dicht gewebt aus Dir-kann-nichts-geschehen. Nur ab und zu bricht das Gefühl des Schnees nach innen ein, blitzt harsch der Sturm auf – verhaspelt sich, schüchtern.


 Acryl auf Leinwand, 60 x 60



WETTER I

Mit dem Film (nur ein Hauch) der unberührten Natur hinter den Lidern die Augen nicht schließen (Handlungsanweisung): so ist es immer noch da, in den Bäumen, im Zittern der Gräser, das über die Routen der Rückreise weithin ausufernde Glück, das diese Landschaft auszulösen vermochte. Nichts sollte das verstellen. So wurde es ein sehr kaltes Bild, denn es war sehr kalt gewesen in Bhutan, und auch das Malen war ein Frieren. Ein Grundzustand (so sprechen Mönche) in diesem Land: die Kälte so zu empfinden. Die Lust der in der Witterung geschärften Wahrnehmung. Und die Lust, das Rot aufzutragen – mit eiskalten Fingern.



Öl auf Leinwand, 70 x 100


Lilli 3

Ulm | 2017

Bewandtnis einer verwunschenen Verwandtschaft im unverwandten Blick. Ist’s auch ein Mensch und das vermeintlich realistischste Abbild eines Augenblicks als Fotographie, das man sich einbildet im Kopf zu haben, es liegt doch immer dahinter: das innere Bild, von Schichten (Schorf der Erinnerung) überlagert, in Geschichten versponnen, im Dickicht der Überwucherung zerrissen. Die Schleier lassen sich nicht lüften. Und beinahe hätte der grobe Spatel der oberflächlichen Farben (Vermummung, stummes Brüllen) diesen Blick gewaltsam aus dem Vordergrund gelöscht. Der Preis für den unverstellten Blick ist die zerfetzte Projektionsfläche des verletzten Bildes. So geht ein Riss durch das uralte Lächeln dieser kindlichen Mona Lisa der Ablehnung, der man zutrauen möchte (und so innig fürchtet man’s!) dass sie den Wind sieht, nicht – wie wir alle – nur dessen Wirkung.


Öl auf Leinwand, 60 x 60     




SULEYMAN

Ulm | 2017

Ganz selten, im merkwürdigsten Moment erreicht einen ein Blick von weither. Als hätte er Dome durchdringen müssen und Jahrhunderte aus Stein – Wen solche Augen treffen, dem wird Schauen Gebet. Der Weg ins Bild passierte auf der einen Seite im Magdeburger Dom, vorbei an den wandverbundenen Freifiguren (an dieser Stelle für immer andernorts), von denen angenommen wird, sie seien ursprünglich nicht für diesen Standort vorgesehen gewesen. Mitten im Aufbruch der Gotik, zwischen starren Säulen geschwätziger Allegorien, weltlich Klugen und jenseitigen Toren (und vice versa): Die Skulptur eines aus dem Weltenraum des Mittelalters herüberstarrenden elementaren Gefühls, eines aber ohne Begriff, wie Mitleid, Kälte, Einsamkeit und untrügliche Ahnung tiefster Verbundenheit. Wie tief aus dem Stein sprechendes Schweigen – rundherum der grelle Wirbel des weltlichen Gewusels mit seinen Farben – und zu viel Welt. Auf der anderen Seite ist zu erwarten, dass SULEYMAN einem dies eine Rätsel stellt, dessen Lösung den weiteren Weg freigibt oder – wenn wir uns verraten – eine Abkürzung in den unendlichen Umweg.


 Öl auf Leinwand, 40 x 40



STRING PUPPET

Ulm | 2017

Die Ausnahme (kein Frauenbild). Im Übergang, gläsern, wie ein Kirchenfenster, auf einer Ebene ohne Tiefen, ohne Vorhang, also ausgestellt, ein flaches Sein und darin doch Struktur und Kanten (Instrument), und so von A nach B geschoben. (Ihr Gefühl) Aber die Puppe in der Schwebe spielt ihre eigene Musik – „wie ein Engel“ (Transformationsschmerzen). Ein einziges Mal liegen die Schleier der Überlagerungen hinter den Augen; in den Augenhöhlen (oder sind es die Lider, eyes wide shut) ein sphingischer Doppelblick, der sich das Kraftwerk der Erinnerung vollkommen einverleibt hat, Schicht für Schicht. (Elf! Ins Blanke, ins Weiß...) So hat es begonnen, mit einem Strich (hier hast du Schultern), so zeigt sich der Weg. Flöte: Weil Du dich damit am besten bewegen kannst! Die Haltung des Flötens aber wird dich dominieren. So sank der Kopf ein, so hat sich die Puppe ergeben, kraftvoll – in die Aussöhnung mit den Proportionen der eigentümlichsten Musik. Es sollte eine aufrechte Marionette sein.


Öl auf Leinwand, 40 x 120


                                                         

2016


SCHWARZGELB

Ulm | 2016

Hinter dem Rücken der Windsbraut die wilde Zerklüftung des im Nachtsturm aufgetürmten Gebirges, zum Beispiel: „Ihr grauen Türme / Überfließend von höllischen Fratzen, / Feurigem Getier, / Rauhen Farnen, Fichten, / Kristallnen Blumen. / Unendliche Qual, / Daß du [...]“ (Georg Trakl: Die Nacht). Als Bild eines Seinsgefühls dem zehn Jahre früher entstandenen TEUFELSBLÜTENTANZ zwillingshaft verwandt. Beide sind – wie ausgewalzte Gewölle der Wahrnehmung – Speiballen der Dämonen aus den inneren Schichten der abgründigsten Ambivalenz: Ausdruck explodierender Introversion. So ist SCHWARZGELB die Währung, mit der man sich die Bewegung de profundis erkauft. Auf ausgetretenen Zeilen – von oben nach unten und von oben nach unten und – wie im Mantra eingeschlossen, über die morschen Stufen einer Logik, für deren Statik Maurits Cornelis Escher die Haftung übernommen hat – den Wegen nachgehend, immer wieder denselben, und immer weiter in der unheimlichen Architektur der sich mit jedem Strich enger an die Wand malenden Innensicht. Ansatzweise Auflehnung gegen die Richtung; es hat sich ja schon alles gefügt. So kichern (taugen als Leuchtfeuer wie Wunderkerzen, Irrlichter) die kurzatmigen Pirouetten des Trotzdem, lichterloh und bleich inmitten des schwefligen Furors – wie heimlich unter Tage entzündet.


 Acryl auf Leinwand, 60 x 80


2015


BLUEBIRD

Biberach | 2015

Und es gibt die Ausnahme, immer. Formenspiele des glückselig Inkommensurablen – auf den Schwingen ins Licht stiebender Freude, in der hellen Nachtsicht frohsinniger Geister – wie sie sich in der linden Nacht des BLUEBIRD unverhofft ereignen. In der Bewegung angehaltener Feuerwerkskörper, im Sekundenbruchteil einer Tag-und Nachtgleiche aufgehoben: Reifen, Zuneigung und Auffliegen. Und in den Farben Anklänge. Polyphon wie umgängliche Irrlichter, windlichte Feen, allfällige Elfen (bahnen sich Wege durch Schlick und Schlamm). „Viel Spaß!“ scheinen sie einem zuzurufen (und „ins Blaue... ins unbeschriebene Land!“) in der Sprache jener fast übersinnlichen Physik, deren filigrane Gleichungen Atome und Weltnebel zugleich erfassen. Man hört sie nicht oft –

Öl auf Leinwand, 120 x 160